Die Wurzelzone der Alpen zwischen Locarno und Aosta |
19. – 26. Aug. 2024 |
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Auf der Nordseite des Lago Maggiore wollen wir in mehreren Tälern die Geologie “unter die Lupe”
nehmen. Wir befinden uns hier im Tessin an der ehemaligen Kollisionsnaht zwischen der Europäischen und der Adriatischen
(“Afrikanischen”) Platte. Eine junge Störungszone mit dem Namen “Insubrische Linie”
(Foto unten rechts) überprägt heute die einstige Kollisionszone und hat einen starken vertikalen Versatz bewirkt.
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Unsere Rundreise beginnt bei Bellinzona, wo wir auf senkrecht stehende Gesteinsschichten
treffen (Foto links), die bei der Plattenkollision aus der Kollisionszone ausgequetscht und dabei extrem gedehnt
wurden (unten Mitte). In der Distanz kann man gegen Norden das Umbiegen der Schichten (unten links)
erkennen - sie sind dann als Decken weiterbewegt worden. Wir befinden uns hier somit an der Wurzel
der heutigen Alpendecken, daher der Name “Wurzelzone”. |
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Mit nur wenigen Schritten
werden wir bei einer Wanderung die Plattengrenze zwischen den hochmetamorphen Zentralalpen
und den nicht - bis schwach metamorphen Südalpen und überqueren (Foto oben rechts). Das ist allerdings keine
direkte Folge plattentektonischer Prozesse, sondern junger tektonischer Bewegungen
entlang eines bedeutenden Störungssystems.
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Entlang dieser Störungszone wurde in den
Südalpen eine riesige Scholle von Gesteinen des Erdmantels und der tiefsten Erdkruste,
der sogenannte “Ivrea-Körper” an die Erdoberfläche verfrachtet. In dieser
steilstehenden Zone mit ultrabasischen Erdmantelgesteinen und basischen Gabbros und
Amphiboliten der tiefsten Erdkruste werden wir Gesteinsfolgen zu sehen bekommen, die
Gegenstand intensiver Forschung sind, weil frisches Material aus so großer Tiefe sehr selten ist (Fotos oben). |
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Insgesamt werden wir auf dieser Reise viele Aufschlüsse mit besonderen und seltenen
Gesteinen ansehen, die entweder mit der Plattenkollision zu tun hatten
(u.a. Eklogite, Blauschiefer, Serpentinite, hochmetamorphe Gneise) oder
die durch Störungstektonik an die Erdoberfläche gelangten (Lherzolithe,
Harzburgite, Dunite aus dem Erdmantel, gebänderte Gabbros aus der tiefsten
Erdkruste). Lassen Sie sich überraschen von den vielen verschiedenen
Grüntönen dieser Gesteine und erleben Sie mit uns spannende Alpengeologie!
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Zur Teilnahme an dieser Reise sind keine besonderen konditionellen
Anforderungen zu erfüllen. Wir werden insgesamt nur wenige Male auf
Höhen oberhalb von 2.000 m mit relativ leichten und kürzeren
Wanderungen unterwegs sein. Allerdings werden für diese Reise
geologische Grundkenntnisse über magmatische und metamorphe Gesteine
und über Plattentektonik vorausgesetzt. Sprechen Sie uns im
Zweifelsfall gerne an!
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Geplantes Programm (ab / bis Basel)
1. Tag: |
geologische Einführung; Ticino-Tal südlich Airolo mit Piottino-Schlucht, Walserwegen,
Eisenbahn-Kehrtunneln; Gesteine der Wurzelzone bei Roveredo (2 Nächte nahe Bellinzona) |
2. Tag: |
Wanderung Capanna Gesero - San Jorio Pass (285 m aufwärts, 4,5 km Strecke), dabei Tonalite, Mylonite,
Insubrische Linie, Plattengrenze Europa/"Afrika", baumfreie alpine Höhenstufe |
3. Tag: |
Erdmantel- und Unterkrustengesteine des Ivrea-Körpers bei Finero (1 Nacht in Malesco) |
4. Tag: |
von Charnockiten und Myloniten der Insubrischen Linie zu Peridotiten der Wurzel des
Ivrea-Körpers; halber freier Tag in Varallo (2 Nächte bei Varallo) |
5. Tag: |
Gabbros und Serpentinite bei Isola; Magma-Mingling bei Bocciolaro;
Unterkrusten-Kinzigite bei Crevola
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6. Tag: |
Granite, Rhyolithe und Tuffbrekzien eines eingestürzten permischen
Supervulkangebäudes an der Sesia (2 Nächte in Pont Saint Martin)
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7. Tag: |
Eklogite des Aostatals bei Ivozio; Lawsonit und Glaukophan in Blauschiefern bei Montestrutto;
Römerbrücke über den Torrente Lys; Römerstraße mit Karrenspuren im
Gneis; römisches Stadttor bei Donnas
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8. Tag: |
hausgroße Felssturzblöcke; Serpentinite des Piemont-Ozeans; Stadtbesichtigung Aosta;
Rückfahrt nach Basel.
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Leistungen: |
Exkursionsleitung durch die Dipl.-Geologen Dr. Evelyn und Andreas Hincke; ausführliches Exkursionsskript; auf Wunsch
Buchung von Flug oder Bahn bis/ab Basel, Buchung der Unterkünfte und der Kleinbusse (Fahrer Kathrin und Andreas Hincke).
Nachbesprechung zur Exkursion; Zusammenstellung/Tausch der digitalen Exkursionsfotos. |
Preis: |
EUR 720,- |
Termin: |
19. – 26. August
2024 (8 Tage, Mo. – Mo.) |
Anmeldung: |
ausgebucht – Anmeldung nur zum Nachrücken von Reserveliste möglich,
Kennziffer: R 3 |
Teilnehmerzahl: |
10 – 15 Personen |
Leitung: |
Dipl.-Geologen Dr. Evelyn und Andreas Hincke |
Organisatorisches: |
Die Exkursion wird mit angemieteten Kleinbussen ab/bis Basel als Rundreise durchgeführt. Teilnehmer, die mit
einem Privat-Pkw anreisen, sollten diesen für die Dauer der Exkursion in Basel (CH), Weil am Rhein oder Grenzach/Wyhlen (D)
parken. Während der Exkursion werden die vier Übernachtungsstandorte in Hotels in den Regionen Bellinzona, Malesco, Sesia-Tal und Aosta-Tal liegen.
Jeder Teilnehmer zahlt die Kosten für An-/Abreise, Unterkunft, Verpflegung und Eintritte vor Ort selbst. Die Mietwagen-
und Tankkosten werden anteilig auf die Teilnehmer umgelegt.
Nach Bestätigung der Reiseanmeldung sind 10% des Reisepreises fällig, der Rest ist bis 60 Tage vor Reisebeginn zu überweisen (bis 20.6.2024).
weitere Reiseinformationen
Geschäftsbedingungen
Anmeldung
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Sonstiges: |
Keine Teilnahme mit Corona-Symptomen!
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Ausrüstung: |
- feste knöchelhohe Wanderschuhe;
- Hammer, Lupe, eventuell Meißel;
- eventuell Wanderstöcke;
- Regencape oder Regenjacke und Regenhose; Schirm;
- warmer, winddichter Anorak;
- Kopfbedeckung (Sonnenhut und Mütze), Sonnencreme;
- Taschenmesser, Taschenlampe, Rucksack;
- zum Sammeln und Verpacken: Dosen oder Beutel, Notizbuch, wasserfester Stift;
- Thermoskanne, Besteck, Sitzunterlage;
- Mobiltelefon, Fotoapparat, ggf. Navigationsgerät
- Wasser und Seife und evtl. Handdesinfektion (zum Hände waschen)
- bitte mitführen: Mund-Nasen-Bedeckung
- bitte mitführen: einige Corona-Schnelltests
- weitere Ausrüstungsempfehlungen
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Bei Fragen kontaktieren Sie uns bitte: E-Mail
E-Mail-Formular Telefon: 04168-91 84 48 |
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